Montag, 7. November 2011

Herbstläufe

Mitte Oktober kam mir eher zufällig die Dresdener Stadtrangliste auf den Schirm.  Zwei Crossläufe über je 6000m sollten diese Laufserie abschließen: Der 54. Herbstwaldlauf in Dresden-Klotzsche und der 61. Windberglauf in Freital. Da ich beim Windberglauf den 3. Platz vom letzten Jahr zu verteidigen hatte, stand der sowieso auf meinem Plan. 3 Läufe dieser Serie hatte ich schon mit voller Punktzahl zu Buche stehen und da maximal 5 Läufe in die Wertung kamen, war die Entscheidung für den Herbstwaldlauf Klotzsche schnell gefallen. Ein lieber Arbeitskollege war so nett, den Bereitschaftsdienst für ein paar Stunden zu übernehmen und so fuhr ich letzten Sonntag nach Dresden-Klotzsche in den Kletterwald und reihte mich in die lange Schlange der Nachmelder ein. Der Sonnenschein und die prächtige Laubfärbung sorgten für reichlich Andrang im Meldebüro. Die Sportfreunde vom Ski-Klub Dresden-Niedersedlitz begegneten dem Ansturm mit Ruhe und Gelassenheit. Bis 10 min. vor dem Start wurden noch Meldungen entgegengenommen, obwohl die Anmeldefrist schon längst verstrichen war. Nach und nach sah ich immer mehr bekannte Gesichter. Nach einem Schwatz unter Sportfreunden, begannen wir mit dem Warmlaufen.
Pünktlich fiel der Startschuss und ich begab mich auf die unbekannte Strecke. 2 Runden á 3000m waren zu bewältigen. Ich starte wieder gemeinsam mit Alexander S., versuchte aber diesmal nicht, mit ihm mithalten zu wollen. Nach etwa 400m ohne merklichen Anstieg ging es dann stetig Bergauf. Nach und nach wurde ich von jüngeren Läufern überholt.  Am Km 1 wartete dann ein heftiger Anstieg. Am Berg profitierte ich von meinem Bergantraining im Nöthnitzgrund und konnte meinen Platz behaupten. Nach diesem Anstieg ging es bergauf bergab, wobei bergauf deutlich die Nase vorn hatte. Nur ich nicht! Immer wieder zog ein Läufer vorbei. Ab Km 2,5 ging es dann endlich wieder bergab. Endlich tauchte der Kletterwald auf. Nun die ganze Runde noch mal. Nach dem Start/Zielbereich werde ich nochmals von 2 Läufern überholt. Das waren die Letzten! Am Berg hatte ich sie wieder eingeholt. Jetzt konnte ich mit dem Einsammeln beginnen. Auf dem letzten Kilometer hörte ich ein Schnaufen hinter mir. Nun aber Vollgas! Bergab zum Kletterwald flog ich förmlich über den Waldweg. Nur nicht fehltreten, also Augen auf. Das Schnaufen hinter mir war weg. Im Zielbereich noch etwas Slalom und dann mit Speed nach links in die Zielgasse. Geschafft! Jetzt merke ich erst, wie fertig ich bin. Der Schweiß läuft in Strömen. Das Profil hat es in sich, eben ein Crosslauf.
Ergebnis: 6000m in 00:29:16h, Platz 1 in der AK M55 und weitere 20 Punkte für die Stadtrangliste.


Das war der erste Streich und der Zweite folgt sogleich, nämlich genau eine Woche später zum 61. Windberglauf in Freital.
Wieder ein Crosslauf über 6000m, diesmal sind es 3 Runden á 2 Km rund um das Windbergplateau. Die Anmeldung hatte ich über das Internet schon gemacht, also waren nur noch die Startunterlagen abzuholen. Ich war fertig angezogen angereist, der Lauf fand ja quasi vor meiner Haustür statt, und ich hatte nur den Trainingsanzug über die Laufsachen gezogen.

Ich begann mit dem Aufwärmen und etwas Lauf-ABC. Als ich damit fertig war, passierte es. Eine Unachtsamkeit und ich trat im Laub fehl und knickte mit dem linken Fuß um. Autsch, das tat weh! Aber ich konnte den Fuß noch bewegen und zum Sinnieren blieb nicht viel Zeit, ab in die Startaufstellung und pünktlich 11:25 Uhr fiel der Startschuss. Obwohl ich nicht so schnell beginnen wollte, führte ich das Feld den Anstieg bis hoch zum Tierheim an. Da ich das eigentlich nicht wollte, nahm ich etwas Tempo raus und lies mich überholen. Nach dem Tierheim begannen die Waldwege. Jetzt hieß es aufpassen. Überall standen Wurzeln und Steine hervor. Viele waren mit Sägespänen markiert. Meinem Fuß ging es anscheinend gut, denn ich merkte nichts Ungewöhnliches von links unten. Meine GPS Uhr hatte ich zwar mit, aber ich riskierte keinen Blick darauf. Dazu war die Strecke zu uneben.  Die Abstände wurden langsam größer. Die 2. Runde lief ich gemeinsam mit 2 Frauen. An der Delle konnte ich zwar etwas Boden gut machen aber mit Beginn der 3. Runde musste ich mich geschlagen geben. Aber jetzt ließ ich nicht mehr abreißen und blieb dicht dahinter.
Im Ziel warf ich einen ersten Blick auf meine Uhr: 27:41 Wow, persönliche Bestzeit!
Nach 2 Tassen Tee zog ich mich um und holte mir eine Kartoffelsuppe mit Würstchen. Kaum war die Suppe ausgelöffelt, wurde ich zur Siegerehrung gerufen. Die offiziellen 27:36 min. reichten zum 2. Platz in der AK. Mit 99 Punkten stand ich nun in der Stadtrangliste auf Platz 1! 
Glücklich eilte ich davon, denn ich musste noch zum Tanzkurs nach Pirna.
Am Nachmittag machte sich dann mein Fuß immer stärker bemerkbar und am Abend konnte ich nur noch hinken. Aber was soll‘s, ich hatte alle für dieses Jahr gesteckten Ziele erfüllt, also kann ich mir nun etwas Ruhe gönnen...
Zumindest bis zum Adventslauf in Dohna.